Altes Rathaus
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Altes Rathaus
Das Untergeschoss des Rathauses aus Bruchstein stammt aus der Zeit zu Beginn der Selbstverwaltung, die Fürstbischof Gerhard der befestigten Siedlung verliehen hat, gleich nachdem er 1269 die Herrschaft Horstmar „erworben“ hatte. Die Verwaltung lag in den Händen eines Magistrates aus 8 Ratsherren und 8 Viertelsleuten, die von der ganzen Bürgerschaft gewählt wurden. Zudem verlieh der Fürstbischof der Stadt eine eigene Gerichtsbarkeit. Deshalb waren im Untergeschoss bis 1912 zwei Gefängniszellen eingerichtet, deren vergitterte Fenster heute noch in der Rückwand zu sehen sind.
1571 erhielt der einstöckige Bruchsteinbau ein Fachwerkobergeschoss, wobei nur die Traufenseiten in Fachwerk ausgeführt und die Giebel in Bruchstein erhöht wurden. Gleichzeitig wurde der Eingang von der heutigen Königsstraße zur Münsterstraße verlegt, um dem Fürstbischof bei seinem Weg zur Burg deutlich zu machen, wer Herr in der Stadt ist. Besonders die Schauseite zur Münsterstraße hin ist außerordentlich dekorativ, zum einen durch das Vorkragen des Fachwerks und zum anderen durch den kleinen Erker. Dieser hat sein Giebeldreieck allerdings erst erhalten, als zwischen 1912 und 1914 das Rathaus zum Verwaltungsgebäude umgebaut wurde.
Nach Einführung der preußischen Verwaltung 1816 stand an der Spitze der Verwaltung ein Amtmann, der von seiner jeweiligen Wohnung aus das Preußische Amt Horstmar bestehend aus der Stadt Horstmar, dem Kirchspiel Horstmar (Bauerschaften Schagern und Niedern) und dem Kirchspiel Leer (Dorf und Bauerschaften Alst, Haltern und Ostendorf) verwaltete. Als unter Amtmann Hesse (1889 – 1919), der mit seiner Verwaltung im Münsterhof untergebracht war, die Aufgaben zunahmen und der Platz nicht mehr ausreichte, wurden 1912 – 14 neue Räume im Rathaus geschaffen. Dafür wurde es als Sitz des Rates der Stadt aufgegeben, der - soweit die Sitzungen dann nicht im verbliebenen kleinen Sitzungssaal im Erdgeschoss stattfinden konnten - in einer der Horstmarer Gaststätten tagte. Als Sitz der Stadtverwaltung diente das Rathaus bis 1963, dann war auch hier zu wenig Platz und die Verwaltung zog in eine Villa an der Bahnhofstraße. Das alte Rathaus blieb zunächst leer stehen, bis man es ab Anfang der 1970er Jahre durchgreifend restaurierte. Dabei wurde in der Schauseite auch ein weiteres Fenster eingebaut. Seit 1976 wird es wieder als Rathaus genutzt, mit einem großen Sitzungssaal im Obergeschoss und einem kleinen im Untergeschoss, der auch als Trauzimmer dient.