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Münsterhof

Der Münsterhof erhielt seinen Namen von den adligen Herren von Münster, die bereits seit Anfang des 14. Jahrhunderts hier nachgewiesen sind. Wie alle anderen Höfe steht er mit einer Wand auf dem Rand des Stadtgrabens. Mit dem nach Süden anschließenden Innenwall war er mit einem Stück Stadtmauer verbunden, deren Reste man bis zur jüngsten Restaurierung noch im Garten sehen konnte. In der Südostecke des Grundstückes befindet sich ein Teich, daneben stand ein Bergfried.

Mit der zweistöckigen nördlichen Traufenseite steht er parallel zur Münsterstraße. Sie wird hauptsächlich durch die zehn großen Steinkreuzfenster geprägt. Die Eingangstür ist zur Seite versetzt, denn im heutigen Bau ist ein älteres, ebenfalls zweistöckiges, zum Graben hin traufenständiges Gebäude einbezogen worden. Von ihm stammt noch die innere Wendeltreppe zum Obergeschoss östlich der Eingangstür. In der Südfassade kann man die Reste des ehemaligen Giebels dieses Vorgängerbaus noch deutlich erkennen. An diesen Hauptbau schließt sich ein niedrigerer Seitenflügel an, so dass ein Zweiflügelbau vorliegt. Der Innenhof ist durch eine 1662 errichtete Mauer von der Straße abgetrennt. Besonders reizvoll ist im Hof das farbliche Zusammenspiel der mächtigen grünen Bäume mit dem roten Ziegelmauerwerk und den hellen Sandsteinblenden des Gebäudes.

Erbaut worden ist der heutige Münsterhof wohl von Lippold von Canstein, der 1550 die Erbtochter Anna von Münster heiratete. Die Giebel haben große Ähnlichkeit mit dem Falkenhof in Rheine. Sie sind relativ steil und besitzen an den Ansätzen übereck gestellte Postamente, auf denen gotische Fialen stehen, Spitzen die an den Ecken mit Blättern besetzt sind. Fast gleiche Giebel mit Eckfialen und Firstschornstein besitzt der Falkenhof in Rheine, dessen Oberstock 1545 erbaut wurde. Zum Falkenhof gibt es eine enge Beziehung: die Schwiegermutter Lippolds war Margarethe von Morrien, und die Morriens saßen auf dem Falkenhof in Rheine und dem Borchorster Hof in Horstmar.

Lippold von Canstein hatte nur vier Töchter; Margret von Canstein heiratete 1572

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das gesamte Hauptgebäude des Münsterhofes entkernt und im Innern ausgebaut zu einem Kommunikationszentrum der Volksbank Laer-Horstmar-Leer im Erdgeschoss und drei Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss. Diese Maßnahme wurde im Oktober 2010 abgeschlossen. Das Dachgeschoss erhielt nach Süden und Norden hin Dachgauben und damit eine deutlich veränderte Ansicht.