Um 1908 verlor der Windmühlenteil seine Flügel und diese wurden nicht mehr erneuert, sondern in einem Anbau („Motorenhaus“) eine Lokomobile aufgestellt. Zudem musste zur Aufnahme einer Transmission für den Antrieb der verschiedenen mühlentechnischen Anlagen das Untergeschoss der Getreidemühle grundlegend umgebaut werden. Auch wurde ein Generator für 110 V ungeregelten Gleichstrom zur Beleuchtung der Mühle, des Müllerhauses und des Hofes Wilming eingebaut. - Am 8. Januar 1928 riss ein Sturm den gesamten hölzernen Windmühlenteil herunter. Danach wurde das Mauerwerk oberhalb der Galerie auf ein volles Geschoss erhöht und mit einer Betondecke versehen.
1929 erwarb der Müller Schmedding – bis dahin Pächter der Janningschen Mühle - die Mühle. Er ersetzte in den 1930er Jahren die Dampfmaschine zunächst durch einen Dieselmotor, später einen Elektromotor. Zudem ersetzte er zur besseren Herstellung von Weizenmehl für die Bäckereien auf dem Mehlboden einen Mahlgang durch einen Doppel-Walzenstuhl. - Kurz vor dem 2. Weltkrieg wurde das Motorenhaus aufgestockt und im oberen Stockwerk eine Getreidereinigung mit angeschlossener Beiztrommel aufgestellt, um für die Landwirte im Lohnverfahren Getreidesaatgut aufzubereiten. Während des 2. Weltkrieges blieb die Mühle in Betrieb (erzeugte unter anderem Mehl für die Heeresverpflegung).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde schon im November 1945 von der Militärregierung das Mahlen Mehl und Schrot für Bäckereien und Selbstversorger genehmigt. Als Antrieb der Mühle wurde dazu im Herbst 1945 zusätzlich zum immer noch vorhandenen Wasserrad ein Elektromotor installiert. 1965 wurde das Wasserrad durch eine Turbine und 1975 der Mahlgang durch eine moderne Hammermühle ersetzt. Doch all diese Verbesserungen nützten nichts. Beim großen Mühlensterben in den 1970er Jahren wurde der Mühlenbetrieb als Gewerbe eingestellt und nur noch bis in die ersten 1980erJahre Getreide zur Eigenversorgung geschrotet.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Leerbaches wurde bald nach Errichtung der kombinierten Wind-/Wasser-Getreidemühle eine getrennte Ölmühle mit einem eigenen Wasserrad errichtet, doch 1929 nach dem Erwerb der Mühle durch die Familie Schmedding
stillgelegt. Das Gebäude wurde zunächst als Schweinestall und ab 1950 als Lagerraum genutzt. Dafür wurde es aufgestockt und ein Zwischenbau errichtet, der das Gebäude mit der Mühle verband.
1993 übernahm der Förderverein Technische Denkmäler e. V. – 2004 in Mühlen- und Heimatverein Leer umbenannt - die Mühle in Erbpacht und restaurierte sie. Dabei wurde der Zwischenbau zwischen Ölmühle und Getreidemühle wieder entfernt, die Wasserturbine ausgebaut und 1996 wieder ein Wasserrad nach altem Vorbild erstellt und eingebaut, schließlich die innere Mühlenantriebstechnik 2012 vervollständigt, so dass seitdem die Mühle wieder mahlfähig ist.